Bild 1 : Ionenbindung Atombindung Metallbindung Das Bindungsdreieck zeigt die Zusammenhänge.
Atombindung, Ionenbindung und Metallbindung sind 3 einfache Modelle, die den Zusammenhalt von Teilchen (Atomen oder Ionen) in einem größeren Verband (zum Beispiel einem Molekül oder einem Ionenkristall) beschreiben. Schon bald hat man erkannt, dass sich die Bindungen vieler Stoffe nicht gut in diese 3 Schubladen einordnen lassen. Ein erster Schritt der Verallgemeinerung war das Modell der polaren Atombindung.
Ausgangspunkt sind die experimentell bestimmten Werte der Elektronegativität (EN). Sie gibt an, wie stark die beiden an einer Bindung beteiligten Atome die Bindungselektronen anziehen. Aus der Differenz der Elektronegativitäten der beiden Atome kann man den Ionencharakter der Bindung berechnen. Einige Beispiele :
Ein Bild sagt mehr als viele Worte. In Bild 2 sind die eben genannten Verbindungen und noch einige andere im Bindungsdreieck eingetragen. Sie können ganz leicht den Grad der Polarität in diesen Verbindungen ablesen.
Bild 2 : Die Polarität der Bindungen wächst in der Reihenfolge Chlor
Schwefelchlorid Phosphorchlorid Siliziumchlorid
Wasser Aluminiumchlorid
Natriumchlorid.
Selbst Natriumchlorid ist noch weit von einer hundertprozentigen
Ionenbindung entfernt.
Der Grund ist, dass man dieses Konzept verallgemeinern kann. Auch zwischen der Ionenbindung und der Metallbindung gibt es Übergänge. Es gibt Metallbindungen mit einem mehr oder weniger großen Ionenbindungsanteil, und es gibt Ionenbindungen mit einem Metallbindungsanteil. Alle diese Bindungen kann man auf der unteren Seite des Bindungsdreiecks eintragen. Genauso kann man auf der linken Seite Übergänge zwischen Metallbindung und Atombindung eintragen. Sie sehen solche Übergänge in Bild 3.
Bild 3 : So kann man die Übergänge zwischen den Bindungsarten im Bindungsdreieck eintragen.
Hier finden Sie im Projekt Die Struktur der Stoffe behandelte Stoffe wieder, und Sie können sofort den Typ seiner Bindung ablesen.
Zuerst in Bild 4 die anorganischen Stoffe, denn hier ist die größte Vielfalt an Bindungstypen.
Bild 4 : Bindungstypen in den Stoffen Schwefel, Iod, Diamant, Graphit, Fulleren, Ammoniak, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Antimonpentachlorid, Wasser, Schwefelhexafluorid, Natriumchlorid und Cäsiumchlorid.
Warum ist die Bindung in Graphit nicht als reine Atombindung eingezeichnet, wie die anderen Elemente, sondern mit einem Anteil Metallbindung ? Lesen Sie die Antwort.
Nun zu den organischen Stoffen in Bild 5. Organische Stoffe bestehen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur aus einer Handvoll Elemente (C, H, O, N, S, P), und somit sind alle Bindungen mehr oder weniger stark polare Atombindungen.
Bild 5 : Die Bindungen in den organischen Stoffen Methan, Ethan, Propan, Benzol, Methanol, Ethanol, Essigsäure und Oxalsäure sind schwach bis mäßig polar.
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