Graphit ist neben dem Diamant und den Fullerenen eine der Modifikationen des Kohlenstoffs. Seine Formel lautet C.
Bild 1 : Kristallstruktur von Graphit
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Ansehen : Starten Sie die JSmolVisualisierung durch Anklicken des Links unter dem Graphitkristall. Betrachten Sie den Kristall von vorn, um die Schichtstruktur zu sehen, und betrachten Sie ihn von oben, also quer zu den Schichten, um das zweidimensionale Netzwerk aus Sechsecken von Kohlenstoffatomen zu sehen.
Graphit hat eine Schichtstruktur . In einer Schicht ist jedes Kohlenstoffatom an 3 andere Kohlenstoffatome gebunden, so dass sich ein zweidimensionales Netzwerk aus Sechsecken von Kohlenstoffatomen ergibt. Für diese (kovalenten) Bindungen gibt jedes Kohlenstoffatom 3 seiner 4 Valenzelektronen ab. Die vierten Valenzelektronen bauen ein über die ganze Schicht reichendes delokalisiertes (aromatisches) Pi-Elektronensystem auf. Diese Elektronen sind innerhalb der Schicht frei beweglich, so dass Graphit parallel zu den Kohlenstoffschichten elektrisch leitfähig ist.
Jedes Kohlenstoffatom einer Schicht ist mit einem Kohlenstoffatom der benachbarten Schicht verbunden. Diese Bindungen sind mit 335 pm mehr als doppelt so lang wie die Bindungen innerhalb einer Schicht (142 pm). Dadurch sind sie sehr schwach, und Graphit kann parallel zu den Schichten leicht gespalten werden.
natürlicher Graphit : Die wichtigsten Vorkommen sind in China, Korea und Indien. Er wird dort sowohl im Tagebau als auch unter Tage in großen Mengen (ca. 600.000 Tonnen pro Jahr) abgebaut. Graphit wird nicht nur für Bleistiftminen verwendet. Dort, wo man kein Öl benutzen kann (z.B. weil es verharzt), ist Graphit das richtige Schmiermittel. Andere Anwendungen sind Bremsbeläge (hier nimmt man es statt Asbest) und feuerfeste Tiegel.
künstlicher Graphit wird durch Pyrolyse von Kohle und Erdöl gewonnen. Mehrere Millionen Tonnen in Jahr werden hauptsächlich als Elektroden verbraucht.
Ruß, Koks, Holzkohle sind ähnlich dem Graphit aufgebaut. Die Schichten sind aber nicht mehr geordnet, sondern regellos gegeneinander verschoben oder verdreht.
Bei Raumtemperatur und Normaldruck ist Graphit die thermodynamisch stabile Modifikation des Kohlenstoffs.
Bei sehr hohem Druck (über 50.000 bar) und hohen Temperaturen (um 2000°) wandelt sich Graphit schnell in Diamant um, der unter diesen Bedingungen thermodynamisch stabiler ist.
Steckbrief Graphit | |
Summenformel | C |
Sublimationspunkt | 3825 °C |
Dichte bei 20 °C | 2,26 g/cm3 |
Härte (nach Mohs) | 0,5 |
spezifische elektrische Leitfähigkeit innerhalb der Schichten bei 25 °C |
0,2 ⋅ 105 Ω1 cm1 |
spezifische elektrische Leitfähigkeit senkrecht zu den Schichten bei 25 °C |
0,2 ⋅ 103 Ω1 cm1 |
Kristallstruktur | GraphitStrukturtyp |
Aussehen | schwarze, glänzende Kristalle |
CASNr. | 7782403 |
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit von Graphit, der für technische Verwendungen angeboten wird, hängt von der Art der Herstellung ab. Sie kann sehr unterschiedlich sein. Die im Steckbrief genannten Werte gelten für GraphitKristalle und sind aus Lit. L238.
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