Bild 1 : eine Elementarzelle des ZinkblendeTyps
Der ZinkblendeStrukturtyp ist ein einfacher, übersichtlicher und häufig vorkommender Strukturtyp. Eine Elementarzelle sehen Sie in Bild 1. Sie enthält 4 SchwefelIonen (gelb gezeichnet), die eine kubisch dichteste (kubisch flächenzentrierte) Kugelpackung bilden, außerdem 4 ZinkIonen (violett gezeichnet), die die Hälfte der Tetraederlücken besetzen.
Durch Ersetzen, Weglassen oder Zufügen eines Teils der Zink oder der SchwefelIonen, in regelmäßiger oder zufälliger Weise, erhält man eine Überstruktur (engl. superstructure) oder eine abgeleitete Struktur (engl. derivative structure) des ZinkblendeTyps. Eine Reihe von Mineralien, aber auch andere Stoffe, kristallisieren in solchen Strukturen. Darum geht es auf dieser Seite.
Im einzelnen erfahren Sie auf dieser Seite mehr über
Zu jedem Mineral und zu jeder Verbindung auf dieser Seite habe ich ein oder zwei Bilder zugefügt, die alle nach dem gleichen Schema gestaltet sind. Dieses Schema beschreibe ich hier.
Jedes Bild zeigt 2 Elementarzellen. Eine Elementarzelle hat die Form zweier aufeinandergestapelter Würfel. Sie ist mit schwarzen Linien markiert. Dünne graue Linien zeigen eine würfelförmige Einheit, die die Größe einer halben Elementarzelle hat und der zugrunde liegenden Einheit des ZinkblendeTyps entspricht. Zusätzlich wird die zweite Elementarzelle (rechts von der ersten, ohne Halbierung) durch dünne graue Linien markiert.
Die Anionen (zum Beispiel SchwefelIonen) sind in halber Größe gezeichnet, zur besseren Übersichtlichkeit. Die Kationen (MetallIonen) sind in voller Größe gezeichnet.
Die unterschiedlichen Metallionen in einer Elementarzelle treten aufgrund der unterschiedlichen Ionengröße und besonders der unterschiedlichen Polarisierbarkeit auf leicht unterschiedliche Art in Wechselwirkung mit den Anionen. Dadurch ändern sich die Atompositionen gegenüber der originalen Zinkblende ein wenig (bis zu 5 %). Zudem ist die halbe Elementarzelle nicht exakt würfelförmig, sondern ein wenig höher oder flacher. Beide Abweichungen sind in den Bildern berücksichtigt. Genaue Daten finden Sie in der Originalliteratur, die bei jeder Verbindung angegeben ist.
Abweichungen von diesem Schema werden bei der betreffenden Verbindung genannt.
Bild 2 : 2 Elementarzellen des Minerals Chalkopyrit (Kupfer rotbraun, Eisen violett).
In der Elementarzelle von Chalkopyrit (Kupferkies) ist in regelmäßiger Weise eine Hälfte der Kationen durch andere ersetzt. Es liegt also eine Überstruktur der Zinkblende vor.
Alle Anionen sind SchwefelIonen, wie bei der Zinkblende. Die Positionen der ZinkIonen (in der Zinkblende) werden im Chalkoyprit je zur Hälfte mit EisenIonen und KupferIonen besetzt. In Bild 2 sind die EisenIonen violett gezeichnet, die KupferIonen rotbraun. In der unteren, würfelförmigen Hälfte der Elementarzelle sind die Tetraederlücken (Atompositionen) vornobenlinks und vornuntenrechts mit KupferIonen besetzt, die anderen beiden (hintenobenrechts und hintenuntenlinks) mit EisenIonen. Dadurch ist die ChalkopyritStruktur weniger symmetrisch als die ZinkblendeStruktur, und es liegt tatsächlich eine Überstruktur vor.
In der oberen Hälfte ist die Lage der Eisen und KupferIonen genau umgekehrt wie in der unteren. Nur deshalb hat die Elementarzelle die doppelte Größe.
Die rechte Hälfte von Bild 2 (nur mit dünnen grauen Linien markiert) wiederholt exakt die linke Hälfte. Das verwundert auch nicht, denn es ist ja eine zweite Elementarzelle, und die muss eine exakte Kopie der ersten sein.
Literatur : L211
Bild 3 : Bild 3a (Bildbreite 15 mm) zeigt mehrere Kristalle von Chalkopyrit,
die bei ihrer Entstehung auf einer Unterlage aus DolomitKristallen aufgewachsen sind.
Die ChalkopyritKristalle sind goldgelb metallisch glänzend, jedoch haben sich auf einigen (unten im Bild)
schon schwache Anlauffarben (rosafarben) gebildet.
Auf Bild 3b (Bildbreite 12 mm) sind kleine zusammengewachsene ChalkopyritKristalle zu sehen, die alle
noch ihre ursprüngliche goldgelbe Farbe haben.
Bild 3c : Chalkopyrit gehört zu den Mineralien, bei denen sich besonders leicht Anlauffarben bilden.
Sie können auf Bild 3c (Bildbreite 25 mm) eine große Zahl winzig kleiner zusammengewachsener
ChalkopyritKristalle sehen, die massive Anlauffarben (blau und rot) zeigen. Sie sind entstanden, indem der
Chalkopyrit an seiner Oberfläche oxidiert. An der sehr dünnen Oxidschicht bilden sich durch Interferenz die blauen
und roten Farben.
Bild 4 : 2 Elementarzellen des Minerals Stannit (Kupfer rotbraun, Eisen violett, Zinn hellblau).
In der Elementarzelle von Stannit (Zinnkies, selten auch Stannin genannt) ist gegenüber der Zinkblende in regelmäßiger Weise die Hälfte der Kationen durch 2 andere Arten von Kationen ersetzt. Es liegt also eine Überstruktur der Zinkblende vor.
Alle Anionen sind SchwefelIonen, wie bei der Zinkblende und dem Chalkopyrit. Die Positionen der ZinkIonen (in der Zinkblende) sind zur Hälfte mit KupferIonen (in Bild 4 rotbraun gezeichnet) ersetzt, zu einem Viertel mit EisenIonen (violett gezeichnet) und zu einem weiteren Viertel mit ZinnIonen (hellblau).
Am leichtesten versteht man den Aufbau der StannitElementarzelle durch intensive und sorgfältige Betrachtung von Bild 4. Vergleichen Sie sie mit der Elementarzelle von Zinkblende, um das Schema des Ersetzens zu verstehen. Vergleichen Sie sie mit der von Chalkopyrit, um zu erkennen, dass das Ersetzen in den beiden Mineralien verschieden ablääuft. Sie sehen so auch, dass Stannit keine Überstruktur von Chalkopyrit ist.
Bild 5 : Zuerst sehen Sie 2 Elementarzellen, von Luzonit (Bild 5a) und von Famatinit (Bild 5b). Die Bilder 5c und 5d zeigen jeweils einen Bereich von der Größe von 4 Elementarzellen eines Kristalls der LuzonitFamatinitSerie der Zusammensetzung Arsen : Antimon = 32 : 68.
In den Elementarzellen von Luzonit und Famatinit werden gegenüber der Zinkblende in regelmäßiger Weise ein Viertel der Kationen durch andere ersetzt. Es liegen also 2 verschiedene Überstrukturen der Zinkblende vor.
Alle Anionen sind SchwefelIonen, wie bei den vorigen Beispielen. Die Positionen der ZinkIonen sind zu drei Vierteln mit KupferIonen (in Bild 5 rotbraun gezeichnet) ersetzt. Das letzte Viertel ist im Luzonit durch ArsenIonen (orangebraun gezeichnet) und im Famatinit durch AntimonIonen (rosa gezeichnet, etwas größer) ersetzt.
Sehen Sie sich Bild 5a und 5b an, um den Aufbau der beiden Elementarzellen und das Schema des Ersetzens zu verstehen. Schnell sehen Sie, dass die beiden ganz analog aufgebaut sind. Die KupferIonen sind an denselben Positionen, und dort, wo bei Luzonit ArsenIonen sind, sind beim Famatinit AntimonIonen.
Wenn Sie die beiden mit Stannit vergleichen, können Sie auffallende Zusammenhänge und Abhängigkeiten bemerken. Dort, wo beim Luzonit KupferIonen sind, sind beim Stannit Kupfer und ZinnIonen. Die ArsenIonen sind durch EisenIonen ersetzt. Chalkopyrit ist also eine Überstruktur von Luzonit (und genauso von Famatinit).
Praktisch findet man reinen Luzonit oder reinen Famatinit nur selten. Da Arsen und Antimon sich chemisch ähnlich verhalten (beide sind in der 15. Gruppe des Periodensystems), waren bei der Bildung der Mineralien in der Regel beide anwesend, und als es darum ging, zusammen mit den Schwefel und den KupferIonen einen Kristall zu bilden, haben beide die gleichen Atompositionen besetzt.
Dieses Besetzen geschieht zufällig und gerade in dem Verhältnis, in dem die beiden Elemente vorhanden sind. Sind also zum Beispiel 32 % Arsen und 68 % Antimon vorhanden, so werden im Kristall 32 % der ArsenPositionen (im Luzonit) zufällig und ungeordnet von ArsenIonen besetzt, die anderen 68 % von AntimonIonen. Der Chemiker nennt so etwas einen Mischkristall, die Mineralogin sagt LuzonitFamatinitSerie dazu. In diesen Mischkristallen kann Arsen und Antimon in jedem beliebigen Verhältnis vorhanden sein. Man sagt, die Mischkristallbildung ist lückenlos.
Bemerkenswert ist, dass ArsenIonen und AntimonIonen recht unterschiedliche Größe haben. Man könnte denken, dass es Platzprobleme gibt, wenn ein großes AntimonIon den Platz eines kleinen ArsenIons einnehmen will. Das ist aber nicht der Fall, das Kristallgitter passt sich an, die Kristallstruktur richtet sich nach dem Platzbedarf des größeren Ions. Die chemische Ähnlichkeit gewinnt hier gegen die Größenunterschiede. Jedoch ist die Elementarzelle ein klein wenig verzerrt (gegenüber der Zinkblende), und die Positionen der SchwefelIonen sind ein wenig verschoben (Lit. L213a).
In Bild 5c und 5d sehen Sie 2 zufällig ausgewählte Bereiche des Kristalls von der vierfachen Größe einer Elementarzelle, mit der Zusammensetzung 32 % Arsen und 68 % Antimon. Natürlich haben diese kleinen Bereiche eine zufällige Verteilung der beiden Elemente. Diese Mischkristalle sind auch keine Überstruktur von irgendetwas mehr, und genausowenig eine abgeleitete Struktur. Sie sind eine fehlgeordnete Struktur.
Literatur : L213
Luzonit und Famatinit sind Überstrukturen von Zinkblende. Sie bilden eine lückenlose Mischkristallreihe.
Bild 6 : In Bild 6a sehen Sie 2 Elementarzellen der Niedertemperaturmodifikation von ZnSnAs2 (unter 635°). ZnSnAs2 ist isostrukturell zu Chalkopyrit. Bild 6b zeigt 4 Elementarzellen der Hochtemperaturmodifikation (über 635°). Es ist eine fehlgeordnete, von Zinkblende abgeleitete Struktur.
ZnSnAs2 ist kein Mineral, aber ein Halbleiter. Daher wurde schon vor längerer Zeit sein Kristallbau untersucht.
Unterhalb einer Temperatur von 635 °C ist ZnSnAs2 isostrukturell mit Chalkopyrit. Das heißt, die Elementarzelle hat dieselben Winkel und Achsenverhältnisse, außerdem dieselben Symmetrieelemente wie die von Chalkopyrit, und alle Atompositionen sind dieselben. Was unterschiedlich ist, ist die Besetzung der Positionen. Die SchwefelIonen im Chalkopyrit sind hier durch ArsenAnionen (orangebraun gezeichnet) ersetzt, die KupferIonen durch ZinkIonen (hellblau gezeichnet) und die EisenIonen durch ZinnIonen (violett gezeichnet). Bild 6a zeigt also 2 Elementarzellen von ZnSnAs2, und die Ähnlichkeit mit Bild 2 ist unverkennbar.
Wird ZnSnAs2 über 635° erhitzt, findet eine Phasenumwandlung statt. Es ist nun genug Energie vorhanden, so dass die Zink und die ZinnIonen keine festen Plätze mehr einnehmen müssen. Die Atompositionen, die unterhalb von 635° entweder für die Zink oder für die ZinnIonen reserviert waren, stehen nun beiden Ionensorten gleichermaßen zur Verfügung. Die beiden Ionensorten verteilen sich also zufällig und ungeordnet auf die Positionen. Es bildet sich eine fehlgeordnete (disordered) Struktur.
Die 4 Plätze für die Kationen sind nun nicht mehr zu unterscheiden. Auf jedem sitzt ja mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ein ZinkIon und mit derselben Wahrscheinlichkeit ein ZinnIon. Die Elementarzelle ist nun der von Zinkblende ähnlich. Das heißt, es gibt 4 Positionen für die Anionen (hier As) und 4 Positionen für die Kationen (hier Zn und Sn). Damit hat die Hochtemperaturmodifikation von ZnSnAs2 eine fehlgeordnete ZinkblendeStruktur. Bild 6b zeigt also einen Ausschnitt von der vierfachen Größe der Elementarzelle. Die Kationen sind zufällig verteilt.
Literatur : L214
ZnSnAs2 hat unter 635° die ChalkopyritStruktur, darüber eine fehlgeordnete ZinkblendeStruktur.
Bild 7 : Bild 7a und 7b zeigen jeweils einen Bereich der Größe von 4 Elementarzellen von Zn3PI3. Die ZinkIonen (hellblau gezeichnet) und die Fehlstellen sind zufällig auf den Zinkplätzen der Zinkblende verteilt, ebenso die Phosphor und die IodIonen (orange und lila, jeweils) auf den Schwefelplätzen.
Schon wenn man die Formel sieht, fragt man sich, wie das gehen soll. Eine ungerade Zahl von Atomen. Wie sollen die sich auf die 4 Plätze für Kationen und die 4 Anionenplätze verteilen ?
Aber die Lösung ist einfach. Es ist wie bei den Menschen im Theater oder im Fußballstadion. Wenn zu wenig Leute kommen, bleiben Plätze frei.
Das heißt, die 3 ZinkIonen im Zn3PI3 verteilen sich auf die 4 ZinkPlätze in der Zinkblende, und zwar zufällig. Ebenso verteilen sich die 4 Anionen (Phosphor und Iod) auf die 4 SchwefelPlätze der Zinkblende, und zwar zufällig. Es entsteht eine fehlgeordnete Defektstruktur vom ZinkblendeStrukturtyp. Fehlgeordnet ist sie, weil sich die Ionen zufällig auf ihre Plätze verteilen. Eine Defektstruktur ist es, weil ein Viertel der Kationenplätze frei bleibt. Oder anders herum gesagt, der Belegungsfaktor der Kationenplätze ist 0,75.
Weil die Struktur von Zn3PI3 fehlgeordnet ist, ist es weder eine Überstruktur noch eine abgeleitete, sondern eben eine fehlgeordnete Struktur.
Wie groß ist die Elementarzelle von Zn3PI3 ? Sie ist so groß wie die von Zinkblende, und man kann sie genauso beschreiben wie die von Zinkblende, wenn man die Belegungsfaktoren dazu nimmt. Sie ist also würfelförmig, und sie hat auch dieselben Symmetrieelemente wie die von Zinkblende. Man beschreibt sie zum Beispiel so :
Literatur : L215
Zn3PI3 bildet eine fehlgeordnete Defektstruktur.
Bild 8 : zuerst eine Elementarzelle des FluoritTyps, dann eine des ZinkblendeTyps.
Das ist wirklich einfach. Sehen Sie sich Bild 8 an. Bild 8a zeigt eine Elementarzelle des FluoritStrukturtyps, Bild 8b eine des ZinkblendeTyps. Der Unterschied ? 4 Ionen fehlen.
Sehen wir uns die Situation etwas genauer an. Im Fluorit bilden die CalciumIonen (violett gezeichnet) eine kubisch dichteste Kugelpackung, und die FluorIonen (blau) besetzen alle Tetraederlücken. Teilt man die würfelförmige Elementarzelle in 8 gleiche, kleinere Würfel, so sitzen die FluorIonen immer in der Mitte der Achtelwürfel. In der Zinkblende bilden die SchwefelIonen (gelb gezeichnet) ebenfalls eine kubisch dichteste Kugelpackung, jedoch besetzen die ZinkIonen (violett) nur die Hälfte der Tetraederlücken. Das heißt, jeder zweite Achtelwürfel ist nicht besetzt, und zwar nie direkt nebeneinanderliegende, sondern immer diagonal angrenzende Achtelwürfel.
Der ZinkblendeStrukturtyp ist also eine Defektstruktur des FluoritTyps.
Bild 9 : Von der Zinkblende zum Diamant. Erläuterungen im Text.
Gewöhnlich erklärt man es so : In der Kristallstruktur von Diamant wird die eine Hälfte der KohlenstoffAtome durch SchwefelIonen ersetzt, die andere durch ZinkIonen. Und voilà, Zinkblende ist entstanden. Manchem kommt das wie Zauberei vor, und die Frage, warum man gerade vom Diamant ausgeht, bleibt unbeantwortet.
Besser versteht man es, glaube ich, wenn man den Weg rückwärts geht, vom Ziel zum Start. Das heißt, ich werde von der Überstruktur Zinkblende ausgehen, und von da aus die Grundstruktur Diamant konstruieren.
In Bild 9a sehen Sie 4 Elementarzellen des ZinkblendeStrukturtyps. In Bild 9b habe ich alle Ionen (die Schwefel wie die ZinkIonen) durch KohlenstoffAtome ersetzt. Weil Kohle schwarz ist, zeichnet man die KohlenstoffAtome gern schwarz. Ich habe sie in verschiedenen Schwarztönen gezeichnet, die eine Hälfte (die früher SchwefelIonen gewesen sind) rabenschwarz, und die andere Hälfte (die früheren ZinkIonen) hellschwarz, man kann auch dunkelgrau dazu sagen.
In Bild 9c sind Bindungen dazugekommen. Jedes KohlenstoffAtom ist mit 4 anderen KohlenstoffAtomen verbunden, und zwar ist ein rabenschwarzes immer mit 4 dunkelgrauen verbunden, und jedes dunkelgraue mit 4 rabenschwarzen. Das ist nicht wirklich erstaunlich. Im ZinkblendeTyp besetzen die ZinkIonen Tetraederlücken in einer dichtesten Kugelpackung aus SchwefelIonen. Das heißt, jedes ZinkIon hat als nächste Nachbarn 4 SchwefelIonen, von denen es tetraedrisch umgeben ist, und so ist jetzt jedes rabenschwarze KohlenstoffAtom von 4 dunkelgrauen umgeben. Ebenso ist jedes SchwefelIon in einer kubisch dichtesten Kugelpackung von 8 Tetraederlücken würfelförmig umgeben. Im ZinkblendeTyp ist die Hälfte davon besetzt, das heißt, dass jedes SchwefelIon 4 ZinkIonen als nächste Nachbarn hat, von denen es tetraedrisch umgeben ist, und so ist auch jedes dunkelgraue KohlenstoffAtom von 4 rabenschwarzen umgeben.
Bild 9c zeigte, dass von jedem KohlenstoffAtom 4 Bindungen zu anderen KohlenstoffAtomen ausgehen, wie im Diamant, aber die DiamantStruktur sieht man noch nicht so recht. Dreht man die Szene ein wenig rechts herum und kippt sie leicht nach vorn, erhält man Bild 9d. Die sesselförmigen Sechsringe aus KohlenstoffAtomen sind gut zu erkennen.
Wir haben die Kristallstruktur des Diamant aus dem ZinkblendeTyp konstruiert. Geht man nun vom Diamant zur Zinkblende, sieht man, dass das eine eine Überstruktur des anderen ist.
Zinkblende ist eine Überstruktur der DiamantStruktur.
Natürlich gibt es noch mehr Stoffe, deren Kristallstruktur mit dem ZinkblendeTyp im Zusammenhang steht.
Mehr über diese Stoffe demnächst.
Kristallstrukturen, die mit dem ZinkblendeTyp im Zusammenhang stehen | ||||
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Grundstruktur | abgeleitete oder Überstruktur | Ionen an den Schwefelplätzen | Ionen an den Zinkplätzen | Kurzcharakteristik |
Zinkblende | Chalkopyrit | S S S S | Cu Cu Fe Fe | Überstruktur |
Zinkblende | Stannit | S S S S | Cu Cu Fe Sn | Überstruktur von Zinkblende |
Zinkblende | Luzonit | S S S S | Cu Cu Cu As | Überstruktur von Zinkblende |
Zinkblende | LuzonitFamatinitMischkristalle | S S S S | Cu Cu Cu As,Sb | fehlgeordnete Struktur |
Zinkblende | ZnSnAs2 unter 635° | As As As As | Zn Zn Sn Sn | ChalkopyritStruktur |
Zinkblende | ZnSnAs2 über 635° | As As As As | 4 mal : Zn,Sn Belegungsfaktor Zn 0,50 | fehlgeordnete Struktur |
Zinkblende | Zn3PI3 | 4 mal : P,I Belegungsfaktor P 0,25 | 4 mal : Zn Belegungsfaktor Zn 0,75 | fehlgeordnete Defektstruktur |
Fluorit | Zinkblende | S S S S | Zn Zn Zn Zn | Defektstruktur |
Diamant | Zinkblende | S S S S | Zn Zn Zn Zn | Überstruktur |
Hier ist eine Kurzzusammenstellung der Originalliteratur zu den einzelnen Mineralien und Verbindungen die Verweise führen zu den bibliographischen Angaben der Literatur. In dieser werden unter anderem die Eigenschaften der Elementarzelle und ihre Bestimmung beschrieben.
Weitere Informationen zu den Mineralien im Mineralienatlas : Chalkopyrit, Stannit, Luzonit
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